Tischler stellt Kleidungsstücke auf die Probe

Bei allem Respekt vor Laborversuchen, aber erst wenn die neuen Kleidungsstücke von Fristads in der Praxis von echten Anwendern ausprobiert werden, kommen Design, Funktion und Materialien wirklich auf den Prüfstand. Tischler Sakarias Sigfridsson ist einer der ausgewählten Nutzer, die bei der Produktentwicklung von Fristads mitwirken - und er ist ein anspruchsvoller Testpilot. "Das Wichtigste ist, dass das Kleidungsstück gut funktioniert", sagt er.

Sakarias Sigfridsson arbeitet als Tischler bei Magne Bergs Bygg in Borås, Schweden, und wurde vor drei Jahren gebeten, an den Anwendertests von Fristads teilzunehmen. Es war die Handwerkerhose 2596 LWS aus leichtem Stretchmaterial, die in der Praxis getestet werden musste, bevor das Design fertiggestellt werden konnte. "Ich dachte, es würde Spaß machen, etwas Neues auszuprobieren und zu sehen, was in der Branche vor sich geht", sagt Sakarias über die Gründe, warum er an den Anwendertests von Fristads teilnehmen wollte.

Auf die erste Hose folgten bald weitere, und er hatte auch die Gelegenheit, ein T-Shirt, ein Sweatshirt und eine Jacke zu testen. Normalerweise testet Sakarias das Kleidungsstück einige Monate lang, bevor er von der Produktabteilung von Fristads Fragen zu dem Versuch beantworten darf. Sie fragen ihn nach seiner Meinung über das Design, das Material und die Funktionen sowie darüber, wie gut das Kleidungsstück seiner Meinung nach den Belastungen standhält, denen es ausgesetzt war. Die Produktabteilung möchte ein ehrliches, ungefiltertes Feedback. "Ich war manchmal ziemlich barsch und habe einige Dinge abgelehnt, aber ich denke, das wird geschätzt. Das ist die nützlichste Art von Feedback", sagt Sakarias.

Sakarias arbeitet seit 2013 als Tischler und ist seit 2016 bei seinem jetzigen Arbeitgeber. Obwohl er in Sachen Arbeitskleidung schon immer ein Allrounder war, hat er mit der Zeit bestimmte Vorlieben entwickelt."Die Funktionalität ist der wichtigste Aspekt - die richtige Taschenform und die Lage der Taschen an den richtigen Stellen. Auch das Material ist wichtig. Die Hose sollte gut sitzen; man sollte sich gut bewegen und große Schritte machen können, ohne dass sie sich eng anfühlt. Wenn sie gut aussieht, ist das ein Pluspunkt, aber es ist nicht das Wichtigste.

Sakarias ist besonders anspruchsvoll, was die Taschen angeht. Sie dürfen nicht zu klein sein, denn es ist wichtig, dass die ganze Hand hineinpasst. Sie dürfen auch nicht zu "klapprig" sein, sondern sollten einigermaßen aufliegen, meint Sakarias. Die Tasche auf der rechten Seite sollte ein klassisches Design mit drei kleineren Taschen haben, und auf der linken Seite bevorzugt er eine Reißverschlusstasche für Bits und andere Kleinigkeiten. Außerdem schätzt er eine großzügig bemessene Handytasche, am besten mit Reißverschluss, damit kein Staub eindringen kann.

"Die Zollstocktasche sollte ebenfalls geräumig sein und nicht zu tief sitzen, sonst stößt sie auf den Boden, wenn man in die Knie geht. Das sind genau die Dinge, die einen stören, wenn man den ganzen Tag arbeitet. Ich mag auch eine Hammerschlaufe, aber nicht mehr alle Hosen haben sie."

Alle Kleidungsstücke von Fristads werden von Nutzern getestet, bevor sie in die Produktion gehen, aber der Prozess kann je nach Kleidungsstück leicht variieren. Wenn es sich um ein neues Produkt, ein neues Material oder neue Funktionen handelt, zum Beispiel eine abnehmbare Nageltasche, sind die Tests gründlicher, als wenn eine neue Dreiviertelhose auf der Grundlage einer bestehenden Hose entwickelt wird. In letzter Zeit wurden viele Kleidungsstücke getestet, weil das Material durch eine nachhaltigere Alternative, zum Beispiel recyceltes Polyester, ersetzt wurde. Mit Hilfe der Benutzertests kann Fristads sicherstellen, dass die Qualität und Haltbarkeit des Kleidungsstücks durch den Materialwechsel nicht beeinträchtigt wird, ebenso wie durch Labor- und industrielle Wäschetests.

Die Benutzertests finden in den letzten Phasen eines umfassenden Produktentwicklungsprozesses statt. So sieht der Prozess aus, Schritt für Schritt:

1. Die Produktentwicklungsabteilung von Fristads erörtert mit Interessengruppen in verschiedenen Branchen, welche Bedürfnisse sie haben und ob es Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Dabei wird u. a. untersucht, welche Werkzeuge verwendet werden und welche Funktionen der Nutzer im Alltag benötigt.
   
   
2. Das Produktentwicklungsteam beauftragt die Designabteilung mit der Entwicklung eines neuen Kleidungsstücks und legt fest, welche Anforderungen erfüllt werden müssen. Der Auftrag kann ein einzelnes Kleidungsstück für einen bestimmten Beruf oder eine ganze Kollektion für eine breitere Zielgruppe umfassen.
   
   
3. Der Designer von Fristads zeichnet Skizzen und gibt sie in ein 3D-Tool ein, um ein virtuelles Bekleidungsmuster zu erstellen. Änderungen können direkt im digitalen Prototyp vorgenommen werden, so dass der Designer sehen kann, wie die Passform beeinflusst wird, wenn eine Naht geändert oder eine Tasche hinzugefügt wird.
   
   
4. Fristads erstellt Muster, die an die Testpiloten verschickt werden. Manchmal erhalten sie verschiedene Versionen des Kleidungsstücks, um zu testen, ob eine bestimmte Funktion enthalten sein sollte oder nicht.
   
   
5. Nach Ablauf des Testzeitraums nimmt das Produktentwicklungsteam Kontakt mit den Testpiloten auf, um Feedback zum Kleidungsstück einzuholen. Manchmal treffen sich die Teammitglieder von Fristads mit den Nutzern am Arbeitsplatz, um das Kleidungsstück im Einsatz zu sehen.
   
   
6. Auf der Grundlage der Nutzertests und anderer Prüfungen werden die Kleidungsstücke entsprechend angepasst.
   
   
7. Wenn alle Änderungen vorgenommen und die Muster des neuen Kleidungsstücks genehmigt wurden, ist es bereit für die Produktion.